* 5.7.1915 Dippoldiswalde

Wilhelm August Tohak wurde am 5. Juli 1915 in Dippoldiswalde bei Dresden geboren und katholisch getauft. Der ledige kaufmännische Angestellte lebte später in Dresden. Zuletzt war er Unteroffizier bei der Wehrmacht.

Am 22. September 1943 verurteilte den 28-Jährigen das Gericht der 14. Panzerdivision in Frankreich wegen „Unzucht mit Männern“ nach § 175a Ziffern 1 und 3 zu drei Jahren Zuchthaus, abzüglich von einem Monat und einem Tag Untersuchungshaft, und zu fünf Jahren Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte. Außerdem stufte ihn das Gericht als „wehrunwürdig“ ein. Somit schied er aus der Wehrmacht aus und die zivile Staatsanwaltschaft Freiburg i. Br. wurde für seinen Strafvollzug zuständig. Er hatte keine Vorstrafe.

Am 12. Oktober 1943 befand er sich in Freiburg i. Br., dann am 7. Dezember 1943 im Gefängnis Saarbrücken und traf schließlich zur Strafverbüßung am 21. Dezember 1941 aus dem Wehrmachtsgefängnis Freiburg i. Br. kommend zur Schwerstarbeit im Moor im Strafgefangenenlager Walchum im Emsland ein. Am 15. Januar 1944 überführte man ihn zum „Kommando X“, das bei Schanzarbeiten am Westwall eingesetzt wurde. Offenbar befand er sich im Februar 1945 im Strafgefangenenlager Lendringsen. Sein weiteres Schicksal ist nicht bekannt.

(Karteikarte: Niedersächsisches Landesarchiv, Staatsarchiv Osnabrück Rep. 947 Lin I, Lager Walchum. Akte: Niedersächsisches Landesarchiv, Staatsarchiv Osnabrück Rep. 947 Lin II Nr. 7140. Ich danke dem Historiker Christian-Alexander Wäldner, Weetzen, für zusätzliche Informationen. Ich danke William Schaefer, Denzlingen, für Informationen. Karteikarten im Hauptregister des Internationalen Suchdienstes in Bad Arolsen.)

© Text und Recherche: Rainer Hoffschildt


pin3d428b  Der Pin auf der Gedenkkarte zeigt Freiburg, allgemein


Täterorte in Baden-Württemberg:
Staatsanwaltschaft Freiburg i. Br.
Wehrmachtsgefängnis Freiburg i. Br.

Weitere Täterorte:
Gericht der 14. Panzerdivision in Frankreich
Strafgefangenenlager Walchum im Emsland
Strafgefangenenlager Lendringsen