* 20.11.1913 Frankenthal (Bayern)

lamm-foto

Seit 3. Mai 1939 war der damals 25-jährigen Wilhelm Kurt Lamm u. a. im Zuchthaus Kassel in Haft. Sechs Jahre später, am 28. April 1945 wurde er als „Schutzhäftling“ in das KZ Dachau eingeliefert und einen Tag später bereits befreit. Auf der ihn betreffenden Schreibstubenkarte ist der „§ 175“ und als Beruf „Stud. med.“ vermerkt (siehe 1.1.6.7, Doc-ID 1069162626, ITS Digital Archive / Bad Arolsen). Lamm wurde vom Amtsgericht Stuttgart am 11. Dezember 1946 unter anderem wegen Betrugs verurteilt. Die Hauptverhandlung habe ergeben, dass sich der Angeklagte „im Jahre 1945 in Stuttgart fortgesetzt eines Rückfallbetrugs in Tateinheit mit Abgabe einer falschen eidesstattlichen Versicherung […] schuldig gemacht hat, indem er sich bei der K.Z.-Betreuungsstelle und auf dem Städt. Wohlfahrtsamt laufend als politischer K.Z.-Häftling ausgab, und dadurch ihm nicht zustehende Unterstützungsleistungen erhielt.“ (Staatsarchiv Ludwigsburg Ober- u. Mittelbehörden, Justizministerium, EL 334 I Bü 512). Er lebte zu dieser Zeit in Stuttgart-Möhringen in der Salzäckerstraße 40. Als Beruf ist im Stuttgarter Urteil Schiffschlosser angegeben.

(Wir danken Rainer Hoffschildt für Informationen aus seinem Projekt „Namen und Gesichter“, Albert Knoll von der KZ Gedenkstätte Dachau und dem Staatsarchiv Ludwigsburg)

© Text und Recherche bzw. Anmerkungen zu überlieferten Dokumenten: Werner Biggel / Ralf Bogen


lamm-175-stuttgart-kzdachau
Schreibstubenkarte des KZ Dachau mit dem Vermerk „§ 175“ (siehe 1.1.6.7, Doc-ID 1069162626, ITS Digital Archive / Bad Arolsen).


pin3d428b  Der Pin auf der Gedenkkarte zeigt Stuttgart / Möhringen, Salzäckerstraße 40


Täterort in Baden-Württemberg:
nach 1945: Amtsgericht Stuttgart

Weitere Täterorte:
Zuchthaus Kassel
KZ Dachau